Jubiläumsveranstaltung des Gräfenberger Sportbündnisses am

13. November 2019 im Historischen Rathaus in Gräfenberg

 Im vollbesetzten Historischen Rathaussaal der Stadt Gräfenberg feierte das Gräfenberger Sportbündnis am 13. November 2019 sein 10-jähriges Bestehen. Die Interessengemeinschaft steht für Fairness, Respekt und Toleranz im Sport und Alltag.  Mitglieder sind die Sportvereine: SC Egloffstein, SV Ermreuth, 1. FC Eschenau, ASV Forth, TSV Gräfenberg, SV Hiltpoltstein, SG Rüsselbach, FC Stöckach, FC Thuisbrunn und SpVgg Weißenohe. Der SV Ermreuth ist von Anfang mit von der Partie. Er konnte im November sein 70-jähriges Bestehen feiern. Herzlichen Glückwunsch!

 

 Ludwig K. Haas, der Initiator und Sprecher des Bündnisses, berichtete zu Beginn von der Entstehungsgeschichte und dem unseligen Vorlauf mit über 50 Neonazi-Aufmärschen in Gräfenberg und dem sog. Frankentag der NPD in Weißenohe.     

 

Einen rechten guten Eindruck vermittelte der Kurzfilm des DFB über die damalige Stimmungslage in unserer Umgebung bei der Preisverleihung des JULIUS HIRSCH PREISES 2011 an das Sportbündnis. Die Verleihung fand beim Qualifikationsspiel Deutschland gegen Belgien in Düsseldorf statt. Julius Hirsch war ein deutscher Nationalspieler, der mit der Spielvereinigung Fürth 2014 deutscher Meister wurde. Da er jüdischen Glaubens war, wurde er 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet. Seit 2005 verleiht der DFB jährlich an Sportvereine und zivilgesellschaftliche Organisationen diesen begehrten Preis als Auszeichnung für ein besonderes Engagement gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Der allererste Preisträger dieser DFB-Auszeichnung war übrigens FC Bayern München im Jahr 2005. An unserer Jubiläumsveranstaltung nahmen  auch die JULIUS HIRSCH PREISTRÄGER Eichenkreuz Nürnberg 2007, Herr Peter Reuter, und der 1. FC Nürnberg als Preisträger aus dem Jahre 2014 teil.

 

Über 40 Vereinsfunktionäre, Sportlerinnen und Sportler 22 Ehrengäste folgten Einladung der Stadt Gräfenberg und des Gräfenberger Sportbündnisses. Einer der Ehrengäste war der Vizepräsident des Bayerischen Fußball-Verbandes, Herr Reinhold Baier, der an einer Diskussionsrunde teilnahm und den Festvortrag hielt.

 

Sport und Politik sind eng mit einander verbunden. Keine größere Aktion eines Sportvereins ohne die Mitwirkung der politischen Mandatsträger. Ein Grußwort für die beiden Landkreise in unserer Region überbrachte im  Auftrag von Herrn Dr. Ulm der stellvertretende Landrat des Landkreises Forchheim Herr Otto Siebenhaar. Landrat Alexander Tritthart vertrat den Landkreis Erlangen-Höchstadt. Bürgermeister Stefan Förtsch erinnerte in seinem Grußwort, das er für die sechs anwesenden Bürgermeister und deren Stellvertreter und dem früheren Gräfenberger Bürgermeister Werner Wolf, an die Notwendigkeit, sich aktiv im Sport gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung zu engagieren. Viele Entwicklungen in der Gesellschaft seien sehr bedenklich.

 

In die gleiche Kerbe zielte die Erlanger Bürgermeisterin als Mitglied des Vorstands der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg Frau Dr. Elisabeth Preuß. Sehr klar äußerte sie sich zu den derzeitigen politischen Verwerfungen in der Gesellschaft. Die über 50 Neonazi-Aufmärsche in Gräfenberg waren übrigens ein wesentlicher Grund für die Gründung der Allianz gegen Rechtsextremismus. Über 150 Kommunen und Landkreise sowie etwa 180 zivilgesellschaftliche Organisationen sind Mitglied in der Allianz gegen Rechtsextremismus, so zum Beispiel die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Forchheim, die Stadt Gräfenberg und die Marktgemeinden Eckental, Egloffstein, Igensdorf und die Gemeinde Weißenohe und natürlich auch das Gräfenberger Sportbündnis.

 

Der Arbeitskreis Sport gegen Rechtsextremismus der Allianz wurde von Frau Katharina Fritsch, Leiterin der Unternehmenskommunikation und CSR-Management (soziales Engagement) beim 1. FCN und von Herrn Peter Reuter von der evangelischen Jugend Eichenkreuz Nürnberg vertreten. An Arbeitskreis Sport leitet der Sprecher des Gräfenberger Sportbündnisses Ludwig K. Haas.

 

Nach Beendigung der Jubiläumsfeier diskutierten die allermeisten Teilnehmer bei einem Gläschen „Gräfenberg-Sekt“ noch lange über Sport sowie über aktuelle politische Themen. Die Stadt Gräfenberg als Namensgeber des Sportbündnisses ermöglichte es, dass die Jubiläumsfeier im Historischen Rathaus durchgeführt werden konnte und übernahm auch die Bewirtung der Teilnehmer.

 Anmerkung zu den Fotos:

Für die Bereitstellung der Bilder bedanken wir uns ganz herzlich bei Herrn Thiemo Wenkemann - www.high-pix.de

Weitere Bilder: siehe Register Impressionen