Demonstration gegen Remigrationsphantasien rechtsextremer Personenkreise und Parteien (3. Februar 2024)

 

Die friedliche Demonstration gegen die Remigrationsphantasien der AFD und deren nahestehenden Personen in Eckental wurde von über 400 Demokraten unterstützt. Der Begriff "Remigration" ist eine euphemische Umschreibung für  angedrohte Abschiebungen von Personen mit Migrationshintergrund oder anderer Personen, die nicht ins Weltbild der Rechtsextremen passen.

Organisiert wurde die Veranstaltung vom stellvertretenden Landrat Erlangen-Höchstadt Manfred Bachmayer, der zugleich Gemeinde- und Kreisrat ist, sowie von der Historikerin Dr. Martina Switalski. Die Marktgemeinde Eckental, vertreten durch Bürgermeisterin Ilse Dölle, unterstützte den Aufruf zur Demo. In ihren Reden betonten sie und alle weiteren Redner die Notwendigkeit, aktiv gegen die kruden Ideen der Rechtsextremen vorzugehen. 

 

Äußerst beeindruckend war die Rede einer Migrantin, die seit Jahren in Eckental wohnt, arbeitet und natürlich auch Steuern bezahlt. Die Vielzahl unterschiedlicher Sichtweisen aller Reden wurde vom Vorsitzenden des ASV Forth, der gleichzeitig stellvertretender Sprecher des Gräfenberger Sportbündnis ist,  ergänzt und erweitert. Am Ende seiner Ansprache zeigte er den Rechtsextremisten symbolisch die

 

                                         ROTE KARTE!

 

Rede von Martin Hofmann

 

"Liebe Eckentaler, liebe Gäste,         

 

 ich möchte zunächst alle Ausführungen meiner Vorredner ohne Wenn und Aber unterschreiben. Wenn ich bei dieser heutigen ganz besonderen Bürgerversammlung das Wort ergreife, dann tue ich das über meinepersönliche Motivation hinaus in zweierlei Funktionen:       

  •       als Vorsitzender eines örtlichen Sportvereines
  •        als offizieller Vertreter des Gräfenberger Sportbündnisses

  1. Das Gräfenberger Sportbündnis wurde im Jahr 2009 offiziell gegründet.

 

 10 Sportvereine gehören dieser Gemeinschaft an.  Aus Eckental:  FC Eschenau -  ASV Forth

 

 Der Sprecher des Gräfenberger Sportbündnisses Ludwig Haas steht heute in der ersten Reihe, herzlich

 willkommen, lieber Ludwig.

 

 Die damaligen ständigen NPD-Aufmärsche in Gräfenberg waren der Grund für die Gründung dieser

 Vereinsgemeinschaft. Es ging natürlich auch darum, einer Unterwanderung der Sportvereine vorzubeugen.

 

     Wir stehen für Fairness, Respekt und Toleranz, nicht nur im Sport, sondern auch im Alltag.

 

     Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus lehnen wir strikt und

     entschieden ab. Wir stehen für die demokratischen Grundwerte, für ein friedliches und gewaltfreies Miteinander.

 

 Wir hätten uns wirklich nicht vorstellen können, dass unsere Ideale und Grundwerte im Jahr 2024 eine so

 große praktische Bedeutung erhalten werden.

 

 2.  Nie wieder

  Am 27.01.2004 hatten Fußballfreunde die Aktion „Nie wieder“ ins Leben gerufen. Daraus ist im deutschen  

 Fußball ein „Gedenktag für das Chaos des Nationalsozialismus" entstanden. An jedem Spietag um den

 27.01. werden die damaligen Geschehnisse in Erinnerung gerufen.

 

 Erinnern allein reicht natürlich bei weitem nicht. Gleichwohl kann man die Zukunft nur gestalten, wenn man

 die Vergangenheit kennt.

 

     Fakt ist aber: „Nie wieder“   -   das ist heute.

     Geschichte darf sich nicht wiederholen und deshalb müssen wir handeln.

 

3.  Grundgesetz

 Am 09. Mai 2024 hat unser Grundgesetz den 75. Geburtstag. Unser Grundgesetz ist ein ganz großartiges

 Regelwerk für die parlamentarische Demokratie und natürlich auch für die Rechte und Pflichten aller

 Staatsbürger. Es ist ein Meisterwerk unserer Väter und Großväter.

 Die darin fundierte Demokratie brauchen wir uns nicht zurückzuholen, wir müssen diese Demokratie aber mit

 Zivilcourage und Entschlossenheit verteidigen. Es gibt nämlich keine bessere Regierungsform. Viele Staaten

 träumen in der heutigen Welt von dieser Regierungsform.

 

     Ich sage dies auch in der Erkenntnis, dass das damalige 3. Reich hauptsächlich erst durch das

     Wegschauen der Gesellschaft entstanden ist. Und das darf sich auf gar keinen Fall wiederholen.

 

 Alle Demokraten sind aufgerufen, wachsam, entschlossen und couragiert  zu handeln. Der Sport steht ganz

 eindeutig auf der Seite der Demokratie.

 

 Ich möchte meine Ausführungen schließen mit einem bemerkenswerten Satz aus der gestrigen  

 Faschingsveranstaltung in Veitshöchheim:

 

  „Es ist gut für die Demokratie zu kämpfen – danach ist es erheblich schwieriger“.

 

 Herzlichen Dank für die heutige Organisation an Manfred Bachmayer und Martina Switalski,"

 

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