Warum ist eine Interessengemeinschaft gegen
Rechtsextremismus notwendig? -->Aktualisierung (eingefügter Absatz)

 

Alltags-Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Anfeindungen von Migranten - tagtäglich sind derartige Meldungen in den Medien präsent. Informationen über fremdenfeindliche Aktionen und Gesinnungen scheinen momentan überhand zu nehmen. Die Wahlergebnisse in 2017,  2018, 2019 und 2020 zeigen erschreckend, wie die Gesellschaft immer mehr intolerant zu werden scheint. Fake-News und einseitige Blasen in den sozialen Netzen erzeugen immer mehr ein Stimmung, die mit den Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft wenig zu tun haben. Dem muss entgegen gewirkt werden. Auch die neuerdings nach wie vor festgestellten Aktivitäten der Ewiggestrigen im regionalen Raum dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Unüberschaubar ist die Szene der Corona-Leugner. Hier versammeln sich verschiedene unterschiedliche Gruppierungen, die ihre Weisheit aus obskuren Internet-Quellen beziehen. Reichsbürger und Mitglieder und Unterstützer rechtsextremer Parteien und Gruppierungen mischen vielfach an vorderster Front mit und werden offensichtlich als Demonstrationsteilnehmer problemlos akzeptiert. 

Aktuelles (2023)

Nach wie vor gibt es in der näheren Umgebung rechtsradikale und rechtsextreme Personen und Gruppierungen, die die demokratischen Werte unserer Zivilgesellschaft ignorieren oder sogar teilweise physisch angreifen.

Nicht vergessen oder übersehen werden darf, dass mittlerweile sich die politische Landschaft gravierend zum Negativen verändert hat. Früher Unsagbares wird nunmehr fast schon gesellschaftsfähig und vielfach toleriert. Gewaltphantasien, Drohungen, sprachliche Entgleisungen werden häufig  nachträglich so dargestellt oder verleugnet mit dem "unschuldigen" Hinweis, dass sie nicht so gemeint seien.

Der Weg zur Gewalt ist nicht mehr allzu weit, wie gelegentlich leider festgestellt werden muss. Wehret den Anfängen!

 

Ernst Grube, ein Zeitzeuge der das Konzentrationslager überlebt, bringt es auf den Punkt: "Für mich bedeutet das Fußballspielen im Verein, dass ich gleichberechtigt war und akzeptiert wurde. Das war für mich ein ganz neues Gefühl, weil ich Freundschaft als jüdisches Kind, und ich war ja auch ein deutsches Kind, in der Nazizeit nicht erlebt hatte." Wie notwendig es ist, diesen Teil der Geschichte nicht zur vergessen, wird uns bewusst durch die vor wenigen Wochen aufgedeckten Morde der Neonazis an unseren türkischen und griechischen Mitbürgern. Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dem muss entgegengewirkt werden,und zwar von der Zivilgesellschaft und von Sportlern, denn Sport verbindet und hat eine wichtige Sozialisationsfunktion.

 

„Tumult beim Jugendturnier – Hallenbezirksmeisterschaften: Trainer mit der Faust traktiert“ lautet die Überschrift in den Nordbayerischen Nachrichten vom 28. Februar 2012. Gewalt und Aggressionen beim Sport? Aber auch andere besorgniserregende Ereignisse sind leider zu verzeichnen. Da schreiben beispielsweise die Nordbayerischen Nachrichten im Frühjahr 2010 unter der Überschrift: „Torwart rastet aus – Eskalation Jugendfußball: Betreuer im Krankenhaus“. Im Bericht über ein Lokalderby heißt es: „Nach dem Schlusspfiff wurde es hitzig, der Schiedsrichter musste mit Begleitschutz vom Feld gebracht werden“. Sicherlich sind dies Einzelfälle – aber jeder dieser Fälle ist nicht zielführend und dem Sport absolut abträglich.Nun kann man natürlich der Meinung sein, Toleranz und Fairness im Sport seien eigentlich Selbstverständlichkeiten; uns betrifft das doch nicht – uns geht das doch nichts an. Diese Einschätzung kann sich ganz schnell in das Gegenteil umdrehen. Dies haben unsere C-Junioren ganz hautnah erlebt. Die gegnerische Mannschaft hat diese erwartete Toleranz nicht gezeigt; leider kam es zu einer Schlägerei und zum Spielabbruch. Solche Vorkommnisse dürfen sich auf einem Sportplatz nicht ereignen. Unsere Aufgabe ist es, solchen Dingen vorzubeugen.

 

„Die Welt ist bunt – der Sport auch. Für Fairness, Respekt und Toleranz im Sport. NEIN zu Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Antisemitismus“: Unter diesem Motto läuft eine Aktion von ursprünglich acht Sportvereinen aus dem Gräfenberger Umland, die im November 20009 auf Initiative des Bürgerforums Gräfenberg nach längerem zeitlichen Vorlauf offiziell ins Leben gerufen worden ist. Mittlerweile agiert das Gräfenberger Sportbündnis eigenständig und ist stark vernetzt.Im September 2011 kam der 1. FC Eschenau mit ca. 1.500 Mitgliedern zum Gräfenberger Sportbündnis. Im März 2017 schloss sich SG Rüsselbach mit über 400 Mitgliedern dem Sportbündnis an. Weit über 6.000 Sportlerinnen und Sportler sind im Sportbündnis organisiert. Die nunmehr neun Sportvereine haben es sich zur Aufgabe gemacht, Fairness, Respekt und Toleranz im Sport, aber auch im täglichen Leben zu fördern. NEIN zu Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Antisemitismus ist das Leitmotiv der gemeinsamen Aktionen. Die Förderung des Gemeinsinns und der Mitmenschlichkeit, der Achtung und Integration von Personen mit Migrationshintergrund und anderer Kulturen stehen im Mittelpunkt. Mit dieser Aktion handeln die beteiligten Vereine auch im Sinne des Bayerischen Fußball-Verbandes, der auf Landesebene entsprechende Aktionen durchführt. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) freut sich über soziales Engagement und begrüßt die Maßnahmen der Vereine aus dem Gräfenberger Gebiet.